Geschichte

ALTHÜTTE im Naturpark "Schwäbisch-Fränkischer Wald"

Die Gemeinde Althütte in der heutigen Form besteht seit 1. Ju­li 1971. An diesem Tag erfolgte der freiwillige Zusammenschluß der bis dahin selbständigen Gemeinden Althütte und Sechselberg.

Die ursprüngliche Gemeinde Althütte bestand aus dem Hauptort Althütte und den Teilorten Schöllhütte, Lutzenberg, Kallenberg, Nonnenmühle und Voggenhof.

Die frühere Gemeinde Sechselberg bestand aus dem Hauptort Sechselberg und den Teilorten Fautspach, Waldenweiler, Hörsch­hof, Schlichenhöfle und Schlichenweiler.

Die Gesamtgemeinde Althütte mit einer Markungsfläche von 1816 ha liegt zwischen 334 und 571m über dem Meeresspiegel inmitten des Schwäbischen Waldes.

Althütte-Schöllhütte wurde urkundlich 1459, der Teilort Kallenberg 1408 und Lutzenberg 1407 erstmals erwähnt. Althütte war damals noch keine selbständige Gemeinde. Erst im Jahr 1819 wurde die damalige Gemeinde Althütte mit den Teilorten Lutzenberg, Kallenberg, Nonnenmühle und Voggenhof gegründet. Vorher gehörte sie der Stabs- und Gerichtshoheit in Unterweissach an.

Sechselberg hat nachweislich eine ältere Geschichte; erstmals 1027 in der Schenkungsurkunde, in welcher Kaiser Conrad II dem Bischof Meginhard und seiner Kirche zu Würzburg einen großen Reichswald im Umkreis von Murrhardt schenkte, er­wähnt.

Von Sechselberg nimmt man an, dass dort eine Sachsensiedlung bestanden hat, die aus der Zeit der Zwangsverpflichtung kriegs­gefangener Sachsen durch Karl den Großen etwa 794 - 804 her­rührt.

In Althütte waren einst die Glasbläser und Rechenmacher zuhause. In den letzten Jahren wurden bei Ausgrabungen Überre­ste einer Glashütte gefunden. Ein gut erhaltener Glasschmelzhafen und andere Gefäße sind in einer Glasvitrine in der Eingangs­halle des Rathauses ausgestellt und legen Zeugnis von der Ver­gangenheit ab.

Wohlstand herrschte in früheren Zeiten in Althütte nicht. Neben dem Betrieb einer kleinen Landwirtschaft, schnitzten die meisten Familien Rechen in Heimarbeit, die dann im Hausier­handel vertrieben wurden.

Nach einer Kirchenurkunde wurden im Jahr 1855 rund 40 000 Rechen hergestellt.

In Sechselberg dagegen überwog die Landwirtschaft; die Höfe waren hier größer. Noch heute gibt es in Sechselberg Bauernge­schlechter, deren Geschichte bis in das 16. Jahrhundert zurück­reicht.

Trotz der Abgeschiedenheit "Auf den Wäldern" ging weder der 30jährige Krieg noch Seuchen an der Gemeinde vorüber, ohne Spuren zu hinterlasen. Nach alten Aufzeichnungen hat besonders die Pest unter der Bevölkerung gewütet. Schöllhütte hatte überhaupt keine Einwohner mehr.

Der Aufschwung kam in den 50er Jahren durch die Ausweisung von Baugelände und Zuzug vieler Familien. 80% der Wohnun­gen in Althütte wurden nach 1956 erstellt. Heute beträgt die Einwohnerzahl der Gesamtgemeinde Althütte rund 4000. Althütte nutzte seine Abgeschiedenheit und die gegebenen Na­turschönheiten. Am 27. Oktober 1970 erhielt die Gemeinde das Prädikat "Staatlich anerkannter Erholungsort" verliehen.